Seite 130 Töchter.
Von diesen dürften zwei aus der zweiten Ehe der Gertrud mit Jakob Wilke
und eine aus ihrer ersten Ehe stammen, so daß also zwei Kinder aus
dieser bereits aus dem Hause gewesen sein müssen.
Der gesamte
Besatz des Erbhofs Nr. 7 mit Vieh und Getreide bestand aus 2 Pferden, 2
Kühen, 1 Schwein, 12 Sch. Korn, 7 Sch. Gerste, 1 Sch. Hafer, 1 1/2 Sch.
Erbsen und 1 1/2 Stein Flachs. Dieses Inventar eines vier Hufen großen
Bauernerbes kann nur als ein erschütterndes Dokument bezeichnet werden.
Auch im Vergleich zur Mehrzahl der übrigen acht Bauernhöfe (der zehnte,
der des Krügers, lag wüst) und zu den zwei Schulzenhöfen schneidet der
Huhnsche Hof schlecht ab. Wie Petrus Huhn mit 2 Pferden, ohne daß
eine Hilfe durch Ochsen vorhanden war, seinen Acker bestellen wollte,
ist unerfindlich. Es ist nur denkbar, daß die Nachbarn, soweit sie
besser mit Zugtieren versehen waren, den schlechter gestellten
Dorfgenossen geholfen haben. Noch schlimmer ging es nur Martin Klaffke,
der überhaupt keine Pferde mehr besaß, während Anton Eberlein sich mit
einem und Christoph Schröter mit zweien behelfen mußten. Je 4 Pferde
sind bei Petrus Krüger und Petrus Hinzmann verzeichnet. Dagegen
verfügten sowohl der Schulz Benedikt Steffen wie die Bauern Franz
Schönenberg, Johannes Eberlein und Johannes Wichert (später Georg
Heppner) sogar über die in diesem Zusammenhang ansehnliche Zahl von je
10 Pferden und je 2 Ochsen.
Ähnlich war es mit dem Rindvieh
bestellt. Nur Anton Eberlein und Martin Klaffke hatten die gleich
niedrige Zahl von 2 Kühen aufzuweisen; die übrigen besaßen wenigstens
je 3 Kühe und 2 Stück Jungvieh, Franz Schönenberg sogar 5 Kühe und
4 Stück Jungvieh, worin er nur noch vom Schulzen Benedikt Steffen
übertroffen wurde. Am trostlosesten sah es in Peter Huhns Schweinestall
aus, in dem sich nur ein einziges Schwein vorfand, während die übrigen
Nachbarn wenigstens 3 bis zu 11 hinauf besaßen. Hühner waren bei ihm
wie bei weiteren drei Bauern überhaupt nicht vorhanden; den
bestgefüllten Hühnerstall hatte Nikolaus Schulz mit 15 Stück. An Gänsen
hatte nur Peter Krüger 2, Nikolaus Schulz dagegen die überraschend hohe
Zahl von 50 Stück aufzuweisen. Mit Getreide waren nur noch Martin
Klaffke und Christoph Schröter schlechter versorgt als der Huhnsche
Hof. Am besten waren hiermit die Höfe von Schönenberg und Schulz
ausgestattet. Nach alledem stand der Wichertsche Erbhof damals unter
den Tolksdorfer Bauernhöfen an zweitletzter Stelle.
Wie weit es
schon Petrus Huhn gelungen ist, die Wirtschaft wieder in die Höhe zu
bringen, wissen wir nicht. Da die Hoferbin, seine Stieftochter
Elisabeth Wilke, inzwischen 28 Jahre alt geworden war, übergab er
dieser, selbst erst 52jährig 13), den Hof bei ihrer Hochzeit mit
Andreas Wichert am 15. 11. 1680. Seit diesem Tage ist die Familie
Wichert im Besitz des Erbhofs Nr. 7 in Tolksdorf.
13) Er wurde am 1. 7. 1688 in Tolksdorf begraben.
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