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Mark und eine Sterke; 4 große Betten, davon das Oberbett mit
gedrillichter Einschüttung und mit gedrillichtem und flächsenem
Überzug; 3 Unterbetten, flächsen überzogen, und eines, gedrillicht
geschüttet; 2 Hauptpfühle, eines mit gedrillichtem, das
andere mit flächsenem Überzug; 7 Kissen, gedrillicht geschüttet, davon
4 mit flächsenen Züchen mit Nähten, 3 gedrillicht und flächsen
überzogen; 2 vorsteckende Laken mit Nähten und Krönchen, 1
flächsenes Laken von drei Breiten, 1 vorhängendes Laken von drei
Breiten und zwei Nähten, 2 gedrillichte und 2 flächsene Tischtücher und
zwei gedrillichte Handtücher; endlich ein Kasten oder 8 Mark.
Dem Knaben Johannes wurden verschrieben: zur Kleidung 60
Mark; zur Mitgabe ein Pferd oder 50 Mark, 1 Kuh oder 25 Mark; 2
gedrillichte Betten, eines mit gedrillichtem, das andere mit flächsenem
Überzug; 1 Pfühl mit flächsenem Überzug; 2 gedrillichte Kissen mit
Nähten, eins mit gedrillichtem, eins mit flächsenem Überzug; 1
flächsenes Laken, 1 Stricklaken mit Krönchen und Nähten, 1
gedrillichtes und flächsenes Tischtuch, auch ein Kasten oder 6 Mark.
Endlich sollte Johannes im Erbe durch 12 Jahre hindurch mit notwendiger
Speisung und Kleidung unterhalten und in währender Zeit, bis er gut
lesen und schreiben würde können, zur Schule gehalten werden.
Die
Einziehung der ausstehenden Forderungen - und zwar bei ihrem Bruder
Martin Schulz in Tolksdorf 75 Mark, bei ihrem Schwager, dem Bauern
Peter Wichert in Hogendorf, 232 Mark 15 Gr., bei ihrem andern Schwager, dem Bauern Gregor Wichert ebendort, 102 Mark und bei Matthes Elert in Blumberg 67 Mark - trat die Schichtgeberin ihren Kindern allein ab.
Schon
10 Jahre später konnte Gertrud Wichert ihr reiches Hochzeitsausgedinge
in Anspruch nehmen, als sie am 9.1.1724 den Bauernsohn Martin Rohwedder
aus Gayl, der die väterliche Wirtschaft von drei Zinshufen übernahm,
heiratete. Ihre Mitgift dürfte es ihrem Ehemann erleichtert haben, die
nach dessen Auseinandersetzungsvertrag erforderliche Anzahlung von 300
Mark sofort und weitere 200 Mark bis zum 30. 6. 1725 zu leisten.
Dem
Ehebund des Martin Reckwart und der Anna, geb. Schulz, entsproß nur ein
Sohn Petrus, der am 18. 5. 1715 getauft wurde. Dieser erwarb am 26. 11.
1748 die Hand und den Hof der tugendsamen Jungfrau Dorothea, Tochter
des ehrbaren Bauern Michael Klawke in Tolksdorf.
Vierundzwanzig
Jahre (auf den Tag genau) führte Martin Reckwart die Wirtschaft; erst
58jährig übergab er sie seinem 28jährigen Stiefsohn J o h a n n e s W i
c h e r t (getauft am 9. 6. 1709), als dieser sich am 26. 11. 1737 zu
Tolksdorf mit Katharina Dresp aus Plaßwich trauen ließ. Schon am
17.1.1737 waren Katharina Dresp und Johannes Wichert gemeinsam Paten
bei einem Kinde des Einwohners Jakob
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