Komainen, Kreis Braunsberg
Johann Wichert
Der Hof wurde von meinen Eltern im Jahre 1903 gekauft. Da das
Land sehr naß war, wurde es in den ersten Jahren aus eigenen
Mitteln dräniert. Der Boden war zum Teil guter Mittelboden -
bis auf einen Teil schweren Lehms. Am Wald waren 4 ha leichter
Sand.1914 wurde noch ein Hof von 10 ha dazugekauft. Das Land
lag an unserer Grenze und paßte gut in den Plan. Die Gebäude
wurden abgebrochen.
Die Landfläche betrug nun 72 ha, davon 10 ha Wald, 40 ha
Acker, 15 ha Weide und 2 ha Wiesen. Das restliche Land teilte
sich auf in Wasser, Gräben, Hoflage und Garten.
An lebendem Inventar war in den letzten Kriegsjahren
vorhanden: 4 Hauptstammbuchstuten Ostpreußisches Kaltblut und
4 Stammbuchstuten mit Nachzucht; im Durchschnitte 10
Herdbuchkühe mit Nachzucht, im ganzen etwa 40 Stück
Rindvieh; an Schweinen 3-4 Zuchtsauen mit Nachzucht, ein Teil
Ferkel wurde aufgezogen und gemästet, ein Teil verkauft.
Geflügel wurde nur für den eigenen Bedarf gehalten.
Als die Russen nur noch14 km von meinem Hof entfernt waren,
wurde die Flucht mit den 8 Stuten, z. T. tragend,
durchgeführt und endete in Geseritz, 10 km vor Stolp in
Pommern. Da hat uns der Russe alles abgenommen und uns
eingesperrt.
gez. Johann Wichert
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