In
Memoriam
Ernst Wichert
(1913 - 1974)
Ernst Wichert wurde am 29
September 1913 als 1. Kind des Uhrmachers Hermann
L. F. Wichert und seiner Ehefrau Katharina geb.
Becker in Köln am Rhein geboren.
Nach dem Abgang vom
Dreikönigsgymnasium in Köln mit dem Zeugnis der
Mitteleren Reife absolvierte er eine
Buchhändler-Lehre.
1938 trat Ernst Wichert eine
Stelle beim Wetterdienst in Köln an, wechselte
aber 1939 zum Wetterdienst in Quakenbrück.
Im Krieg wurde er weiterhin bei
der Wetterbeobachtung eingesetzt, vorwiegend in
Norwegen (Stavanger, Kirkenes und Trondheim). Im
Sommer 1944 erfolgte sein Rückversetzung in die
Heimat, wo er seinen Dienst in Bad Zwischenahn
fortsetzte. Bei Salzwedel geriet er in
amerikanische Gefangenschaft, wurde den Franzosen
überstellt und im Kohlebergbau eingesetzt. Erst
Anfang 1948 kam er als Spätheimkehrer zu seiner
Familie zurück.
Am 23. Juni 1942 hatte er Frau
Emmy Herbers geheiratet, mit der er schon seit
der 1. Kriegsweihnacht verlobt war. Der Ehe
entstammen vier Kinder.
Nach der Rückkehr aus der
Gefangenschaft nahm Ernst Wichert wieder seine
Tätigkeit beim Wetterdienst auf, von 1955 bis
1958 bei der Flugwetterwarte Hamburg, dann bis
1962 in Cloppenburg. Nach Verlegung seiner
Dienststelle nach Bremen pendelte er täglich
zwischen dieser und seinem Haus in Cloppenburg.
Ernst Wichert hatte zwei
Hobbys, Briefmarkensammeln und Beringen von
Störchen, seine wahre Leidenschaft aber galt der
Familienforschung, der er einen Großteil seiner
Freizeit opferte.
Bereits 1937 übernahm er die
Schriftleitung der neu gebildeten
Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der Sippe
Wichert (später inkl. der Schreibweise
Wiechert). Aus dieser Zeit sind 4
Mitteilungsblätter erhalten, die im Anhang
wiedergegeben werden. Bei Kriegsausbruch mußte
die Arbeitsgemeinschaft zwangsläufig ihre Arbeit
einstellen.
Nach dem Krieg hat Ernst
Wichert die gesammelten Unterlagen ausgewertet
und vervollständigt. 1956 erschien sein
"Beitrag zur Familiengeschichte
Wichert", maschinengeschrieben und mittels
Matrize vervielfältigt. Es folgten noch zwei
Nachträge. Seinen sehnlichsten Wunsch, den
Beitrag auch in gedruckter Form herauszugeben,
konnte er sich nicht mehr erfüllen.
Ernst Wichert starb viel zu
früh und unerwartet am 2. Januar 1974 in
Cloppenburg an einem Gehirnschlag.
Jetzt, mehr als 40 Jahre nach
dem Erscheinen des Beitrags zur
Familiengeschichte haben sich einige
Namensvettern zusammen getan, um die immense
Leistung des Verfassers durch Neuherausgabe zu
würdigen, wofür die Witwe von Ernst Wichert
ihre Genehmigung dankeswerter Weise erteilte.
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