Ansässig war er im Osten von Berlin und Erkner in dem Ort Grünheide/Mark. Dort wohnte er wohl nur zur Miete in verschiedenen Häusern, denn mir sind aus alten Adreßbüchern schon mindestens zwei Adressen seiner damaligen Wohnsitze bekannt. In der Umgebung von Grünheide gibt es viele Eigentümer von Gemälden von Max Degebrodt. Es ist aus verschiedenen Quellen bekannt, daß er aus pekuniären Gründen, wie es oft bei Künstlern üblich ist, erhaltene Dienstleistungen mit seinen Ölgemälden entlohnte.

Während seiner Anwesenheit in Grünheide habe ich (geboren 1937) ihn in meiner Kindheit noch persönlich kennengelernt. Er war mit meinen Großeltern, Ida und Dipl, Ing. Emil Stamm, Architekt und Bauunternehmer in Schöneiche bei Berlin, und meinen Eltern, Gertrud und Herbert Wichert befreundet. Wir besuchten ihn und seine Frau regelmäßig. Ich bin auch im Besitz einiger persönlicher Briefe und Glückwünsche zur Hochzeit meiner Eltern und zu meiner Geburt.

Aus dieser Zeit sind viele seiner Gemälde in unserem Familienbesitz
Davon hängen alleine acht Landschafts- und drei Stilleben-Ölgemälde mit unterschiedlichen Motiven in meinem Wohnzimmer.

Nach dem Krieg kann ich mich nicht mehr an persönliche Begegnungen mit Max Degebrodt erinnern.
Bis vor kurzer Zeit war mir nicht bekannt, dass er 1945 nach Havelberg im schönen Havelland umgesiedelt war. Durch den heute noch in Havelberg ansässigen Maler Kurt Henschel erfuhr ich, dass sie oft gemeinsam mit ihren Staffeleien und den üblichen Malutensilien unterwegs waren um die Schönheit der Havel und des Havellandes in ihren Gemälden zu verewigen. Der Maler Kurt Henschel ist heute über achtzig Jahren jung, immer noch aktiv und mit seinem künstlerischen Schaffen ausgelastet.

Er berichtete mir, daß Max Degebrodt später nach Berlin umsiedelte und dort in verschiedenen Senioren-Wohnheimen lebte, bis er das für ihn richtige, seinen kulturellen Ansprüchen entsprechende, und vornehme Heim fand.

Max Degebrodt verstarb am 16. November 1976 in Berlin-Lichterfelde.