Pfarrer Hans (Bernhard) Wichert, 1897-1967
Hans (Bernhard) Wichert wurde am 18. Juli 1897 als erster
Sohn des Rechnungsrats beim Landgericht Bernhard Wichert in
St.Goar/ Rhein (ehem.Reg.bez.Koblenz) geboren. Er besuchte das
Kaiser-Karls-Gymnasium in Aachen bis er sich als
"Einjähriger" am 21. August 1914 als
Kriegsfreiwilliger zum 8. Kgl. Inf. Reg. 25 meldete. Während
der Schlacht bei Langemark erlitt er schwere Verletzungen.
Diese erforderten ein längeren Lazarettaufenthalt bis 1915.
Aus diesem Grunde konnte er nicht mehr an den Kämpfen
teilnehmen.
Am 22.11.1918 wurde er zum Unteroffizier befördert.
Nach dem Abitur in Aachen studierte er katholische
Theologie und Kunstgeschichte in Bonn. Im Hohen Dom zu Köln
wurde Hans Bernhard Wichert am 13. August 1922 zum Priester
geweiht. Er war zuerst in den zwanziger Jahren als Kaplan in
Bardenberg bei Aachen, in den dreissiger Jahren in Düren und
anschließend in St. Marien in Bonn tätig. Im Jahre 1944
wurde er als Pfarrer nach Oberpleis bei Bonn versetzt.
In der dortigen ehemaligen Benediktinerabtei mit
Probsteikirche aus dem 11. Jahrhundert übte er seine Berufung
als Pfarrer bis zu seinem Tode am 12. Mai 1967 aus.
Die Pfarrer-Wichert-Str. in Oberpleis, heute ein Ortsteil von
Königswinter, wurde nach dem katholischen Pfarrer Hans
(Bernhard) Wichert benannt.
Er ist Ehrenbürger des Ortes, da er sich besonders zu
Kriegsende sehr für seine Gemeinde gegen die
Willkürherrschaft der Nazibonzen eingesetzt hat, in der
Besatzungszeit viele Wogen geglättet hat zwischen den
alliierten Kommandanten und den deutschen Organen und der
Bevölkerung, und schließlich auch dafür gesorgt hat, dass
die alte Abtei-Kirche, immer wieder - trotz Geldmangels zu
allen Zeiten - renoviert wurde.
Die Gemeinde schrieb in ihrem Nachruf : "...Sein
vorbildliches seelsorgerisches Wirken, sein unerschrockenes
Eintreten für seine Pfarrgemeinde am Ende der Kriegs- und
Nachkriegswirren, seine Verdienste um die Erhaltung des
Gotteshauses und seine verständnisvolle Zusammenarbeit mit
der Gemeinde werden unvergessen bleiben.Die Gemeinde wird
ihrem Ehrenbürger ein ehrendes Andenken bewahren...."
(Siebengebirgszeitung,19.5.67)
Kölnische Rundschau : "Allein 52 Geistliche gaben ihm
das letzte Geleit, darunter mehrere Pfarrer,die 1922 zusammen
mit Wichert im Kölner Dom die Priesterweihe empfangen
hatten..."
Quelle: Bernhard Wichert, Roetgen/Eifel
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